Schon allein der Stuhl, mit dieser Vorrichtung von div. Bohrern und daneben dieses steril gedeckte Tischerl mit chirurgischen Foltergeräten brachten mein Herz zum Flimmern. Warum immer ich? Ich, die regelmäßig und genau Zähne putzt, eh schon Stammgast beim Zahnarzt ist!
Nun gut.......der Kieferchirurg war aber ein ganz ein Lieber. Psychologisch gut geschult für solch Angstpatienten wie mich. Er erklärte mir wirklich alles haargenau und ich als eingefleischte Notfallschwester konnte mir da natürlich noch viel mehr bildlich darunter vorstellen. Leider! Ich wär lieber ein ahnungsloser Patient gewesen! Aber NEIN! In solchen Situationen fallen einem natürlich die unmöglichsten und möglichsten Komplikationen ein! Okay! Ca. 4x mußte ich eingespritzt werden. War nicht sooooo schmerzhaft, außer der eine Punkt im Gaumen. Hölle auf Erden. Die nächsten 15 Minuten habe ich irgendwie dann doch überstanden. Er erzählte mir, was er gerade tat. Mit Skalpell aufschneiden, die Wurzeln von drei Zähnen abzwicken, den Oberkieferknochen freilegen und mit einem scharfen Löffel das komplette Eiter vom Knochen abschaben, fräsen, bohren, spühlen uvm., sodaß mein Hirn nur mehr vibrierte. Danach war ich fertig. Im wahrsten Sinne des Wortes. In 8 Tagen Nahtentfernung, ca. 2 Monate nicht auf der linken Seite beißen, da die Zähne wackelig sind, überhaupt nur flüssig-breiige Nahrung, was sicherlich meiner Figur NICHT schaden wird und wenn`s geht, nicht rauchen! NUR flüssig-breiig ist okay, NICHT rauchen geht einfach ned. Ein paar kleine Züge zur Beruhigung brauch ich leider! Aber ich bin brav und versuch eh mein Bestes. Was hab ich denn dann sonst noch vom Leben?